Die BVL Supply Chain CX zählt zu den wichtigsten Plattformen für Austausch und Orientierung im Supply-Chain-Umfeld. Dieses Jahr war spürbar, wie stark sich die Anforderungen an Unternehmen, Behörden und Partner verändern - und welche Rolle erfahrene Führungskräfte dabei einnehmen müssen. Besonders präsent war das Thema zivil-militärische Logistik, ein Bereich, der durch geopolitische Entwicklungen und neue Sicherheitsanforderungen deutlich an Bedeutung gewinnt.
General Deuer, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, gab Einblicke in die Herausforderungen, die künftig auf Lagerhaltung, Energieversorgung, Fahrzeugerhalt und strategische Bewegungen zukommen. Seine Botschaft war eindeutig: ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen Militär, Beschaffungsorganisationen und Industrie ist Resilienz kaum erreichbar. Das betrifft nicht nur staatliche Strukturen, sondern die gesamte Wirtschaft.
Auffällig war, wie oft operative Themen angesprochen wurden, für die es heute kaum ausreichend Personal gibt: Projektsteuerung, Instandhaltung, Krisenlogistik, Materialdisposition, Sicherheitsprozesse. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Transparenz, Reaktionsgeschwindigkeit und koordinierte Zusammenarbeit. Die Industrie berichtete offen über den Druck, den Fachkräftemangel und die wachsende Komplexität verursachen. Viele Unternehmen müssen sich frühzeitig auf sicherheitsrelevante Prozesse vorbereiten und EU-weite Ausschreibungen bedienen, um überhaupt als Partner infrage zu kommen.
Genau in diesem Spannungsfeld wird deutlich, dass Interim Manager künftig eine noch größere Rolle spielen werden. Sie können dort einspringen, wo Strukturen fehlen, Teams unter Druck geraten oder Projekte in kurzer Zeit Wirkung brauchen. In Gesprächen auf der CX war spürbar, dass Unternehmen zunehmend Führungspersönlichkeiten suchen, die sofort Verantwortung übernehmen können - unabhängig davon, ob die Herausforderung zivil, militärisch oder hybrid ist.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem neuen Beschaffungsbeschleunigungsgesetz, das Abläufe vereinfachen und im Ernstfall schnelle Entscheidungen ermöglichen soll. Dies zeigt nunmehr: Beschaffung, Logistik und Krisenvorbereitung werden zu Bereichen, in denen Flexibilität und erfahrene Hands-on-Führung entscheidend werden. Interim Manager, die solche Schnittstellen kennen, werden hier künftig verstärkt gebraucht.
Unser Fazit:
Die diesjährige CX hat einmal mehr gezeigt, wie eng Veränderung, operative Umsetzungskraft und Führung miteinander verknüpft sind. Die Logistik wird komplexer, sicherheitsrelevant und schneller zugleich. Und genau in diesem Umfeld entstehen Aufgaben, die sich nicht langfristig besetzen lassen, aber projektweise enorme Bedeutung haben.
Für uns war die Veranstaltung ein klarer Hinweis darauf, dass Interim Management in Supply Chain und Beschaffung weiter an Bedeutung gewinnt. Denn in Phasen, in denen sich Rahmenbedingungen schnell ändern, braucht es Menschen, die Verantwortung übernehmen, Orientierung geben und Projekte voranbringen - vom ersten Tag an.
Von Interim Managern für Interim Manager.
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